Die „Langen Nächte“ sind mittlerweile eine gute Tradition zum Jahresanfang bei den Rangern. An ungefähr 4 Orten in Deutschland geht es jedes Jahr um das Überwinden von Grenzen, sein Wissen zu erweitern, mit neuen Leuten aller Altersgruppen gemeinsam unterwegs sein.

Der Start ist jeweils am frühen Nachmittag mit Seminaren inklusive einem guten Hand-Out, was sehr praxisrelevant ist und später meist auch komplett angewendet werden muss. Für den Spaß sorgte noch ein Fähnlein Fieselschweif Film. Dann ein Gottesdienst, welcher für mich – ich war schon bei drei langen Nächten – immer sehr tiefgehend in Erinnerung geblieben ist. Anschließend ein sehr leckeres Abendbrot: Der Proviantwart hat es wirklich drauf, aus den von allen Teilnehmern mitgebrachten Sachen ein wunderbares Buffet zu schaffen. Dann heißt es warten, bis es losgeht. Die Teams, welche diesmal frei zusammengestellt werden konnten (aber maximal 3 aus dem gleichen Stamm), bestanden aus ca. 8 Teilnehmern und starteten im 15 Minuten Abstand. Zum Start bekam man neben einen Notfallumschlag, einer Warnweste (wenn man auf der Straße unterwegs ist,) noch die Karte mit den Aufgaben, die erst gelöst werden mussten. Mit Hilfe von Planzeiger, Peilung und UTM-Gitter mussten jetzt die Stationen, die angelaufen werden sollten, ermittelt werden. Das war nicht so einfach, zum Glück wurde es noch von der Nachtleitung kontrolliert und nach der dritten Nachbesserung ging es dann endlich los. Bei der ersten Station war das Ziel mit Pfeil & Bogen in ein Feld aus Leuchtstäben zu treffen. Das war schwierig, da die Zeit begrenzt wurde. Dann wieder etliche Kilometer durch den bis zu 50 cm hohen, lockeren Schnee gestapft, wo es eine „Fühl-Station“ gab. Unterschiedliche Sachen, die in einer Kiste mit Loch waren, mussten durch Tasten erraten werden. Erfreulicher Weise gab es dort die Möglichkeit sich die Hände zu waschen, denn es waren zum Teil abstoßende Dinge wie z.B. Honig oder Sauerkraut. Nun ging es weiter zur Essenstation. Bevor man die Suppe bekam, musste man neben einem Handyfoto vom Team an einem Grenzstein (es war direkt an der deutsch/tschechischen Grenze), einen Teamsong vortragen. Übrigens war die Strecke im Dezember abgelaufen worden, wo noch kein Schnee lag. In der Zeit vor der Langen Nacht hatte es aber stark geschneit. Das hatte den Vorteil, dass man kaum eine Taschenlampe (außer zum Kartenlesen) brauchte, aber den Nachteil, dass das Auto für den Proviant stecken blieb und das Wege (KROKI!) teilweise nicht mehr erkennbar waren. Dann kam noch eine Station auf einem Berg mit diesem speziellen Haus (siehe Aufnäher), wo die Aufgabe war, einen kreativen Schneemann zu bauen. Als Teamnamen gaben wir uns die Bezeichnung „Huskys“ weshalb auch ein kleiner Hund entstand. An der letzten Station gab es noch Abendmahl, Gebet und ich konnte Zeugnis geben, wie ein Teammitglied für mich gebetet hatte und es mit meinen Knieschmerzen deutlich besser wurde. Ein Wegkroki sollte uns wieder zum Ausgangspunkt führen, aber der Weg war so zugeschneit, dass kein Team es geschafft hat, sondern alle auf direktem Weg zum Frühstück gegangen ist. Dort gab‘ es die Aufnäher und man konnte wieder nach Hause fahren. Die offizielle Strecke ist 24,8 km lang gewesen, wir waren mindestens 28 km in genau 10:00 Stunden unterwegs. Alles in allem ein spannendes Abenteuer, man konnte seine Grenzen austesten und neue Leute kennenlernen: Das kann man nur empfehlen!
Gut Pfad, Euer David